10.06.2022

43. Sicherheitskonferenz Leipzig

Die Sachsenbrücke in Leipzig ist dargestellt. Darauf laufen viele Personen. Es ist ein Hotspot der Partyszene in Leipzig.
Sachsenbrücke in Leipzig 
© Stadt Leipzig

Der kommunale Präventionsrat Leipzig (KPR) führt zweimal im Jahr eine Sicherheitskonferenz zu kriminalpräventiven Themen durch.

Das Rahmenthema der 43. Sicherheitskonferenz in Leipzig bezog sich auf die Ereignisse an der Sachsenbrücke und dem Clara-Zetkin-Park Leipzig 2021.
Falk Donner, Polizeioberrat von der Polizeidirektion Leipzig informierte die Teilnehmenden über das Lagebild der Partyszene im öffentlichen Raum. Im vergangenen Juni 2021 wurde ein massiver Anstieg von Ordnungswidrigkeiten und Straftaten registriert.

Geplante Maßnahmen bisher:

  • Errichtung von mobilen Toilettenanlagen, Aufstellung von Müllcontainer an der Sachsenbrücke
  • Beleuchtungskonzept (Naturschutz, Baumaßnahmen)
  • Gemeinsame Streifen Stadt und Polizei (Ordungsamt bis 24 Uhr)
  • Novellierung (Polizeiverordnung der Stadt Leipzig)
  • Lotsen- und Rettungspunktekonzept
  • Ausweisung von 11 Flächen in Leipzig zur legalen Durchführung von nichtkommerziellen Partys, zwingend Schall-Emmisonsprognose durch das Umweltamt

Nils Fischer, Fachbeauftragter für Nachtkultur der Stadt Leipzig referierte über die Gründung eines gesamtgesellschaftlichen, partizipativen »Nacht Rates« (DrugScouts, Initiative Awerness, Kratives Leipzig e.V., Umweltamt, Kulturamt, Polizei). Diese bestehen aus szenebezogener »KoSt Nachtleben« und verwaltungsangebundenen Fachberater:innen

Ziele:

Rücksicht und Achtsamkeit im öffentlichen Raum: Die Stadt Leipzig informiert anlässlich der 43. Sicherheitskonferenz über Awareness-Teams.
Lärm, Müllablagerungen, Vandalismus – die am häufigsten vorkommende Konfliktpotentiale im öffentlichen Raum.
Wenn sich viele Menschen an einem öffentlichen Raum aufhalten, müssen sie besonders Rücksicht nehmen und sowohl mit den Mitmenschen als auch mit der Umwelt achtsam umgehen.
Dabei sollen »Awareness-Teams« helfen. Diese sollen Nachtschwärmer:innen sensibilisieren und Konfliktpotentiale reduzieren, die mit der zunehmenden Verlagerung des Nachtlebens in den öffentlichen Raum einhergehen. Die »Awareness-Teams« werden zunächst an der Sachsenbrücke eingesetzt. Zeigt die Evaluation Erfolge, wird überlegt, mehrere Teams in ganz Leipzig, an bestimmten Hotspots im Stadtgebiet einzusetzen. Auch an größeren kommunalen Veranstaltungen können diese mobilen Teams eingesetzt werden.
Die »Awareness-Teams« schlichten Lärmkonflikte mit Anwohnerinnen und Anwohnern, machen Partygänger:innen auf die Verunreinigung aufmerksam und versuchen durch ihre präventive Arbeit, Straftaten wie Diebstahl oder Körperverletzung zu verhindern. Gleichzeitig versuchen sie Diskriminierung und Gewalt im Club/Veranstaltungs-Betrieb zu verhindern. Das Risiko von Notfällen im Zusammenhang mit Alkohol oder psychoaktiven Substanzen besteht allerdings unentwegt. Für ihren Einsatz sind Awareness-Lotsinnen und -Lotsen beispielsweise im Bereich erste Hilfe oder Konfliktmanagement geschult. Die »Awareness-Teams« sind nur eine Maßnahme, um negative Begleiterscheinungen der Partyszene im öffentlichen Raum entgegenzuwirken. Außerdem sollen durch große Park- und Glascontainer, dem Aufstellen mobiler Toiletten und dem Anbringen von Hinweisschildern, Verunreinigungen vorgebeugt werden.

Herausforderung von Awareness im öffentlichen Raum:

  • Kein Vorselektieren an der Tür (im öffentlichen Raum ist keine Security, die entscheidet wer an der Party teilnehmen darf)
  • Keine Security für Notfälle
  • Kein genaues Lagebild
  • Kein Konsens mit den »Veranstaltern« (der Veranstalter ist nicht im Vorfeld bekannt und kennt das Konzept der Awareness-Teams nicht) 

Weitere Projekte, die in der 43. Sicherheitskonferenz vorgestellt wurden:

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