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Bewährte Projekte: Graffiti-Projekte

»Silbertunnel« Graffiti-Projekt mit Jugendlichen Freiberg

Das Sicherheitsgefühl der Bürger schwindet, wenn Gebäude, Anlagen o.ä. im Stadtgebiet mit Graffiti beschmiert sind. Auch wenn dies in Freiberg kein Massenphänomen ist, ist der materielle Schaden für die Eigentümer und der immaterielle Schaden für die Gesellschaft oft sehr groß.

Themenbereich:
Graffiti-Projekt mit Jugendlichen Freiberg

Projektziele:
Das Sicherheitsgefühl der Bürger schwindet, wenn Gebäude, Anlagen o.ä. im Stadtgebiet mit Graffiti beschmiert sind. Auch wenn dies in Freiberg kein Massenphänomen ist, ist der materielle Schaden für die Eigentümer und der immaterielle Schaden für die Gesellschaft oft sehr groß. Die Verbesserung des Sicherheitsgefühls der Menschen ist ein erklärtes Ziel des Ordnungsamtes der Stadt Freiberg im Rahmen der kommunalen Prävention. Der sogenannte »Pisse-Tunnel«, ein 160 Meter langer Fußgängertunnel, wird rege von Bürgern genutzt. Bei einer Befragung im Juli 2022 teilten die Bürger mit, dass sie den Tunnel sehr gut finden, da es eine Abkürzung in die Stadt sei, aber das Aussehen und der Müll stört sehr und trägt zu Unsicherheit bei. Daher soll der Tunnel durch das Graffiti-Projekt neue gestaltet werden.

Handlungskonzept:
Kinder und Jugendliche der Stadt Freiberg:
Jugendlichen wird ermöglicht, mit ihren Ideen an der Gestaltung des öffentlichen Raums in der Stadt mitzuwirken. Ziel soll es sein, anhaltenden Vandalismus zu unterbinden, da auf selbst Erschaffenes mehr geachtet wird.

Senioren der Stadt Freiberg:
Häufig haben Senioren und Ältere Berührungsängsten mit Jugendgruppen, die sich z.B. im Park laut verhalten, auf den Rückenlehnen der Parkbänke sitzen, Müll rum schmeißen oder Bänke beschmieren. Dennoch würden sie gern mit den Jugendlichen in Kontakt kommen, um deren Hintergründe zu erfragen und Verständnis aufzubauen.

Das Projekt fördert das legale Sprühen und ermöglicht den Jugendlichen rasche Erfolgserlebnisse. Neben der Kunst wird auch über den Respekt vor fremdem Eigentum und die Gestaltung des öffentlichen Räum diskutiert. Die Wahrnehmung der eigenen gesellschaftlichen Verantwortung wird dadurch geschult. Hinzu kommt der Austausch mit Senioren, welches ein Miteinander der Generationen stärkt. Die unterschiedlichen Generationen sollen näher zusammenrücken und die gegenseitige Wertschätzung prägen

Ein anerkannter Profi-Graffiti-Künstler wird mit den Kindern, Jugendlichen und Senioren das Projekt besprechen und Ideen zur Neugestaltung entwerfen. Hierzu wird es Oberthemen geben, die den Bergbau der Stadt Freiberg widerspiegeln. Die Kinder und Jugendlichen sollen im Inneren des Tunnels eigene Ideen umsetzen können. Währende den 10 Workshops soll den Kindern und Jugendlichen durch die zuständigen Bürgerpolizisten die Rechtslage vermittelt werden. Gemeinschaftlich soll das Projekt mit Kindern/Jugendlichen und Senioren umgesetzt werden. Es soll während der Sprüharbeiten zu Gesprächen kommen, wobei Verständnis für die jeweilig „andere Lebenswelt“ aufgebaut sowie das Miteinander und ein Aufeinander zugehen gefördert werden soll. Es soll im Tunnel eine Fläche von ca. 30 Metern entstehen, die als legale Graffitfläche ausgewiesen wird. Angedacht ist ein neues Beleuchtungskonzept. Es soll ein durchgehendes LED-Lichtband installiert werden, welches den gesamten Tunnel ausleuchtet. Das LED-Lichtband soll vandalismussicher sein, so dass vor allem das Besprühen des LED-Bandes verhindert wird.
Weiterhin sollen Mülleimer aufgestellt werden, um den herumliegenden Müll einzudämmen. Hinzu kommt die Prüfung einer Erhöhung des Reinigungsrhythmus.

Teilnehmer/Kooperationspartner:
Kinder und Jugendliche:
Jugendfeuerwehr Freiberg
Förderschulzentrums Freiberg
Freie Gemeinschaftliche Schule »Maria Montessori« Freiberg
Geschwister-Scholl-Gymnasium Freiberg
Oberschule »Clemens Winker« Freiberg
Polizeirevier Freiberg
Lichtpunkt e.V.
Stadtwerke Freiberg

Kontakt:
Stadtverwaltung Freiberg 

Jana Lützner
03731/273-350
jana_luetzner@Freiberg.de

 

Bunte Buswartehallen in Flöha

Auf dem Bild sieht man einen Menschen mit weißem Kittel, der eine Spray-Flasche in der Hand hält. Darunter steht der Schriftzug: Wenig Farbe Viel erreicht. ASSKomm Projekt in Flöha.
© Stadt Flöha

In Flöha wurden vor mehreren Schulen Buswartehäuschen mithilfe von Kindern und Jugendlichen bunt gestaltet, um Vandalismus zu verhindern. Durch die unmittelbare Einbeziehung der Schüler in die Neugestaltung sollen sich die immerwährenden Beschädigungen an den Buswartehallen vermindern. Darüber hinaus wird den Jugendlichen ermöglicht, mit ihren Ideen an der Gestaltung des öffentlichen Raums mitzuwirken.

Themenbereich:
Schulprojekt zum Thema Graffiti

Projektziele:
Das Schulprojekt »Bunte Buswartehallen« beinhaltet die Neugestaltung der bestehenden Wartehallen in Flöha unter Einbezug verschiedener Kinder und Jugendlichen aus geographisch naheliegenden Einrichtungen. Ziel soll sein, den anhaltenden Vandalismus zu unterbinden, da auf selbst Erschaffenes mehr geachtet wird. Sowohl die Wahl des Materials als auch die unmittelbare Einbeziehung der Schüler in die Neugestaltung werden an die Erwartung geknüpft, dass die immerwährenden Beschädigungen an den Buswartehallen abnehmen. Darüber hinaus wird den Jugendlichen ermöglicht, mit ihren Ideen an der Gestaltung des öffentlichen Raums mitzuwirken.

Handlungskonzept:
Im Jahr 2019 wurde durch Schüler des Pufendorf-Gymnasiums die Buswartehalle direkt am Gymnasium im Rahmen des Projekts »Architektur macht Schule« im Zuge eines Grafitti-Workshops neugestaltet. Diese sehr gelungene Neugestaltung soll als Vorlage für die Umgestaltung von weiteren Buswartehallen an den Hauptverkehrsstraßen im Stadtgebiet dienen. Ausgewählt wurden Buswartehallen, welche sich im Umkreis von Schulen befindlichen und damit sehr stark durch Schüler frequentiert werden. Die Schüler erlernen durch das Projekt Verantwortung zu übernehmen, das gemeinsam Gestaltete wert zu schätzen und zu bewahren. Auf diese Weise erlangen sie soziale und gesellschaftliche Kompetenz. Als langlebiges Material sind Dibond-Platten in der Stärke 6 mm für die Seiten und die Rückfront der Buswartehallen in Verbindung mit Edelstahlbefestigungen vorgesehen.

Der Projektzeitraum erstreckte sich über drei Jahre. Insgesamt sollen neun Buswartehallen neugestaltet werden, drei pro Jahr und eine Buswartehalle pro Schule. Maximal zehn Schüler:innen pro Schule arbeiteten fleißig an den Buswartehallen vor der Oberschule in Flöha, dem Förderzentrum und dem Gymnasium Flöha.

Kontakt:
Stadt Flöha
Augustusburger Str. 90
09557 Flöha

Ansprechpartner: Martin Mrosek
Telefon: 03726 – 791104
E-Mail: hauptamt@floeha.de
Internet: Stadt Flöha

Video zum Graffitiprojekt

 

Zwei Projektwochen zum Thema Graffiti in Oschatz

Ein Plakat, mit den Anmeldedaten zu der Projektwoche in Oschatz vom 23. August bis zum 4. September. Unten sind zwei Männer abgebildet. Es handelt sich um das Thema Graffiti.
© Stadt Oschatz

Dieses Graffitiprojekt soll nicht nur die Kunst des Sprühens von Graffiti vermittelten, sondern auch zusätzlich präventive Arbeit leisten.

Themenbereich:
Graffiti Projektwochen zur Gestaltung der »Alten Badgastätte« und der Passage Stadthalle/Lidl

Projektziele:
In den Sommerferien vom 23. August bis zum 4. September 2021 plante das Jugendhaus »Sprungbrett« und die Oschatzer Freizeitstätten GmbH zwei Projektwochen zu dem Thema Graffiti.
Ziel der Projektwochen war es, legale Möglichkeiten zu finden, Graffiti zu sprühen, unansehnliche Schmierereien zu verhindern und auf die rechtlichen Folgen solcher Verunreinigungen hinzuweisen. Die Teilnehmenden sollten verinnerlichen, fremdes EigeAntum wertzuschätzen und sich für die Umsetzung eigener Ideen, Unterstützer zu suchen.
Eigene Sprache, eigene Ethik und eigener Stil, spezielle Materialien, entsprechende Zeit zur Planung und Teamwork – all das sollte in die praktische Arbeit einbezogen werden. Außerdem steht das Bewusstsein für die Achtung des Eigentums anderer in diesen Wochen im Vordergrund. Das Projekt versuchte vor allem Jugendliche miteinzubeziehen, die die Passage als Treffpunkt mit ihrem Freundeskreis nutzten.
Das Ziel lag darin, kleine Wandflächen in der Passage zu gestalten und Motive zu sprayen, die etwas mit Oschatz und der Lebenswelt der Teilnehmenden zu tun hatten.

Handlungskonzept:
Die ersten beiden Projekttage wurden neben dem theoretischen Arbeiten und dem Austausch, auch für bewusst eingebettete praktische Übungen und Aufgaben genutzt. Zum Abschluss des ersten Projekttages gab es an die Teilnehmenden bereits den Auftrag, sich Motive zu überlegen, die mit der Stadt Oschatz zusammenhängen.

Der dritte Projekttag durften die Teilnehmenden endlich an der Wand der »alten Badgastätte« sprayen. Das Gebäude der »alten Badgastätte« bot allen Beteiligten einen idealen Rahmen für eine gute Umsetzung der Projektinhalte.
Auch in der Folgewoche konnten sich die Kinder und Jugendlichen mit einbringen. Zur Verfügung stand eine Wandfläche in der Passage zwischen der Stadthalle und dem Lildl-Markt.
Dadurch war wiederum der Freiraum vorhanden, andere bzw. neue interessierte Jugendliche mit einzubeziehen. Diese fanden sich auch in der Alterspanne zwischen 14 und 19 Jahren.
Bei beiden Projektwochen bot das Jugendhaus einen Abschlussrahmen. Somit konnten die Projektwochen angemessen ausklingen und es gab die Möglichkeit, Rückmeldungen abzurufen. Beide Projektwochen erfuhren gute Rückmeldungen, verbunden mit dem Wunsch, weitere Angebote zu planen.

Der Jugendarbeiter der Stadtverwaltung Oschatz informierte, dass es für das nächste Jahr bereits eine Anfrage zur Gestaltung einer weiteren Passage gibt.
Die Mitarbeitenden des Jugendhauses stellten für die Herbstferien im Oktober ein Graffitiprojekt in Aussicht.

Kontakt:
Stadtverwaltung Oschatz
Neumarkt 1
04758 Oschatz

Ansprechpartner: René Werner
E-Mail: jugend@oschatz.org
Telefon: 03435/970-243
Internet:Stadt Oschatz 

»Graffiti in Oschatz«
Projekt der Stadt zur Vandalismus-Prävention 


»Wer in den kommenden Tagen die Passage vom Neumarkt zur Rosmarinstraße nutzt, wird überrascht sein, wie jetzt kleine und große Kunstwerke an den Wänden ihren Platz gefunden haben. Es wird deutlich, dass Graffiti nicht nur der Inbegriff für »Schmierereien und Vandalismus« ist, sondern als Kunst gesehen werden kann. Unter dem Motto ›Natur, Wald, Dschungel‹ haben 14 Mädchen und Jungen von elf bis 20 Jahren das Ferienangebot des Jugendhauses genutzt, um sich mit dem Thema Graffiti vertraut zu machen. Veranstalter des innovativen Projektes ist die Stadt Oschatz. Oschatz ist Mitglied in der Allianz Sichere Sächsische Kommunen – ein Projekt, in dem sich Städte mit der Polizei gemeinsam für Kriminalprävention engagieren. Schmuddelige, düstere Orte erzeugen immer wieder Potenzial für Kriminalität verschiedener Art; deshalb sollen die Passagen in Oschatz heller und farbenfreudiger werden. Christian Weiße, Sebastian Zeuke und Meiko Böhme waren die professionellen Workshopleiter. Das Jugendhaus Oschatz war Projektpartner und ist in der Folge Ansprechpartner für die Jugendlichen, so dass diese wissen, wohin sie sich wenden können wenn sie etwas sprühen wollen. Mit diesem Angebot beugt die Stadt Oschatz möglichem Vandalismus vor und unterstützt gleichzeitig legale Möglichkeiten für diese Jugendkultur bzw. für diese Kunstform. Im vergangenen Jahr wurde bereits die Passage am Altmarkt mit diesem Graffiti-Projekt gestaltet.
Gefördert wurde die Durchführung des Workshops mit 90 Prozent der Gesamtkosten
gemäß der Richtlinie Kommunale Prävention durch den Freistaat Sachsen. Die Stadt Oschatz finanzierte den zehnprozentigen Eigenanteil.«

 

Großenhain - Die Stadt in der ich lebe - Ein kombiniertes Graffiti-Bildungsprojekt

Alle Projektbeteiligten stehen vor dem Haus, welches durch Graffiti verschönert wurde.
© Stadt Großenhain

Im Sommer 2014 haben 140 Teilnehmer fünf Wochen lang das Objekt »Magdalenenkloster« in der Poststraße 15 in Großenhain mittels Graffititechnik neugestaltet.

Projektziel
Ziel war die temporäre Neugestaltung des Objektes »Magdalenenkloster« in der Poststraße 15 in Großenhain mittels Graffititechnik. Seit über 20 Jahren verfiel dieses denkmalgeschützte Gebäude mitten in der Stadt. Gleichzeitig haben die Teilnehmer historische Bauten, Gebäude und kulturelle Stätten in unserer Stadt mittels Geocaching-Tour und Fotografie kennengelernt.

Handlungskonzept
Diese Eindrücke und Bilder wurden in künstlerischer Form mit Entwürfen und Skizzen verarbeitet und an das Objekt mittels Schablonentechnik übertragen. Die Teilnehmer haben Ihre Motivwelten im Stil klassischer Fassadenmalerei mittels der Farben Schwarz, Weiß und verschiedensten Grautönen umgesetzt, es wurde eben mal kein Buntes Graffiti. Die Fassadenmalerei erfolgt unter einer strikten Beachtung tektonischer Gegebenheiten und die optische Aufwertung des Objektes war für die Eingliederung in den historischen Stadtkern denkmalschutzrechtlich wichtig.

Dieses Projekt wurde präventiv zum Schutz der historischen Innenstadt angeboten, ein legales Graffitiprojekt, um Schmierereien in der Innenstadt zu verhindern.

Außerdem war es eine sinnvolle Vorbereitung auf den »Tag der Sachsen«. Durch die Schaffung sichtbarer Beiträge von Kindern und Jugendlichen in IHRER Stadt, ist es IHRE Arbeit. Das Gebäude wurde bis heute nicht »beschmiert«.

Probleme
Das Gebäude steht unter Denkmalschutz und in guter Zusammenarbeit mit der Behörde wurden Schwierigkeiten durch die Stadtverwaltung aus dem Weg geräumt. Des Weiteren musste die gesamte Außenfassade erst einmal eingerüstet und »gesäubert« werden und einen einheitlichen »Anstrich« erhalten.

Zeitlicher Ablauf
14. Juli bis 17. August 2014 insgesamt fünf Wochen, Montag bis Freitag, 9.00 - 16.00 Uhr

Kosten
ca. 28.000 Euro

Teilnehmer

  • 140 Teilnehmer im Projekt ab 12 Jahren
  • 50% weiblich/ 50% männlich
  • max. 40 Teilnehmer pro Woche,
  • in Gruppen wochenweise am Projekt

Ausführende Projektleitung

  • Diplom-Künstler Sebastian Bieler, Atelier Sebastian Bieler
  • Diplom-Sozialpädagoge Raimo Siegert, Mobile Jugendarbeit Großenhain & Priestewitz

 Kooperationspartner

  • Projektbüro "Tag der Sachsen" 2014
  • Kulturzentrum Großenhain GmbH
  • Stadtverwaltung Großenhain
  • Soziokulturelles Zentrum Alberttreff
  • Werner-von-Siemens-Gymnasium, Großenhain
  • 1. Oberschule "Am Kupferberg"
  • 2. Oberschule "Am Schacht"
  • Evangelische Jugend Großenhain
  • Jugendclubs der Stadt Großenhain
  • verschiedene Großenhainer Unternehmen als Unterstützer und Spender

Kontakt
Stadtverwaltung Großenhain
Hauptmarkt 1
01558 Großenhain

Ansprechpartner: Jörg Withulz, Sachgebiet Kultur und Jugend
E-Mail: jwithulz@stadt.grossenhain.de
Internet: Stadt Großenhain

 

Graffiti können eine Stadt verschönern, den Beweis dafür möchte der KPR Plauen mit seiner Graffiti-Strategie antreten

Sieben Personen stehen mit einer Spraydose in der Hand vor einem Haus, dessen Wand unter dem Motto "Vater und Sohn" von einem Graffitikünstler besprüht wurde.
Gegen wilde Graffiti: Die Partner sind der Brücke Verein, das Fanprojekt Plauen-Vogtland e. V und die OASE e. V. sowie die WBG Plauen und Graffiti-Künstler wie Andre Wolf und Nico Roth.  © Ellen Liebner

Ein Projekt des Kommunalen Präventionsrates (KPR) der Stadt Plauen ist die Verschönerung der Stadt u. a. durch die Bereitstellung von Flächen für legale und künstlerische Graffitis und damit einhergehend die Erhöhung des subjektiven Sicherheitsgefühls der Bürger. Bei der Umsetzung dieses Zieles ist der KPR sehr kreativ.

»Wir wollen weniger Graffiti in der Stadt und wenn, nur legale, die das Stadtbild verschönern!«

Oberbürgermeister Ralf Oberdorfer, Vorsitzender des KPR Plauen

Themenfeld
Untersuchungen haben ergeben, dass das Sicherheitsgefühl der Bürger schwindet, wenn Gebäude und Anlagen im Stadtgebiet mit Graffiti beschmiert werden. Auch wenn Graffiti in Plauen kein Massenphänomen ist, der materielle Schaden für den Eigentümer und der immaterielle Schaden für die Gesellschaft ist oft sehr groß.

Projektziele
Die Verbesserung des Sicherheitsgefühls der Menschen ist ein erklärtes Ziel des Kommunalen Präventionsrates (KPR) Plauen.

Handlungskonzept
Der KPR der Stadt Plauen hat deshalb eine Strategie zur Reduzierung illegaler Graffitis entwickelt und baut dabei primär auf die Zusammenarbeit aller gesellschaftlicher Kräfte. Nach Gesprächen mit Vereinen, Immobilienbesitzern, der Polizei, der Staatsanwaltschaft und Sprayern war klar, nur eine umfassende und nachhaltige Strategie kann zu einer Verbesserung der Situation führen. Deshalb einigte man sich auf vier Punkte:

  • Entfernung illegaler Graffitis durch die Verursacher,
  • Schaffung von legalen Flächen im Stadtgebiet,
  • Koordinierung der Aktivitäten von Vereinen, Schulen, Familien und Informationen für Eigentümer und
  • Aktivierung der Zivilgesellschaft.

Vor Verfolgung und Bestrafung soll die Aufklärung und das Bereitstellen von legalen Flächen stehen. Innerhalb von drei Monaten konnten über 200 Flächen gefunden werden, deren Besitzer lieber ein schickes Graffito, als eine wilde Schmiererei an den Wänden haben wollten. Aus Gesprächen mit den Sprayern wusste man, dass es einen Ehrenkodex unter den Sprayern gibt, der ein übersprühen künstlerischer Graffiti ächtet.

Nicht jeder Sprayer ist gleich ein großer Künstler, deshalb wurden legale Übungsflächen bereitgestellt und Graffiti-Workshops an Schulen und in Jugendtreffs angeboten.

Wo die legalen Flächen in der Stadt sind, zeigt eine Karte auf der Homepage der Stadt. Zusätzlich ist jeder Standort mit einem QR Code gekennzeichnet, der die Fläche legalisiert und auf die Regeln zur Nutzung verweist. Gemeinsame Events, bei denen Jugendliche, zusammen mit Vereinen unter Anleitung größere Projekte im Stadtbild gestalten, bieten einen zusätzlichen Anreiz besser legal als illegal zu sprühen.

Für alle, die das nicht begreifen, hilft nur die permanente, zeitnahe Entfernung der Schmierereien. Da die Ordnungskräfte nicht überall sein können, hat jeder die Möglichkeit illegale Graffiti über den Mängelmelder der Stadt sekundenschnell zu melden. Dann wird eine Anzeige gefertigt und die Reinigung durch den Eigentümer veranlasst.

Nach vier Monaten ist eine hohe Akzeptanz der Strategie bei Hauseigentümern und Sprayern festzustellen. Sprayer, die bisher illegal unterwegs waren, rufen an und besprechen Motive. Jetzt kann man mit ihnen über legale Projekte besprechen und spürt, dass viele ihr Hobby lieber legal und ohne Angst mit hohem künstlerischen Anspruch nachgehen.

So kann man langfristig das Ziel der Strategie, die Stadt Plauen mit legalen Graffiti zu verschönern, erreichen.
Bisher sind ca. 500 € für das Design des QR-Codes und den Druck der Aufkleber der Stadt Plauen an Kosten entstanden.

Kontakt
Große Kreisstadt Plauen
Unterer Graben 1
08523 Plauen

Ansprechpartner: Frank Zabel
E-Mail: frank.zabel@plauen.de
Internet: KPR Plauen 

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