23.03.2022

Auftaktveranstaltung in Zwickau: »Schulverweigerung wirksam begegnen«

Ein kleiner Junge ist über seinen Hausaufgaben gebeugt, mit dem Kopf in seiner Armbeuge.
© pegbes - Fotolia.com

Am 23. März 2022 lud der Kommunale Präventionsrat (KPR) der Stadt Zwickau zu einer Auftaktveranstaltung zum Themenkomplex »Umgang mit Schulverweigerung« ein. Unter den Teilnehmenden des Formats waren Vertreter/-innen des Landesamtes für Schule und Bildung (LaSuB), des Ordnungsamtes der Stadt Zwickau, Vertreter/-innen des Landkreises Zwickau, sowie des Landespräventionsrates Sachsen (LPR). Die Sitzung wurde durch Oberbürgermeisterin Constance Arndt eröffnet. Sie ging dabei u.a. auf die Zielstellung ein, dem Phänomen des Schulabsentismus wirksam begegnen zu müssen, da in Zwickau rund 10% der Schüler/-innen die Schule ohne Bildungsabschluss verlassen. Ein, wenn auch nicht der einzige, Einflussfaktor darauf ist in der schulverweigernden Haltung mancher Schüler/-innen zu finden. Dabei handelt es sich um einen komplexen Phänomenbereich, der sich über viele Ursachen und Erscheinungsweisen darstellt.
Die Verwaltungsvorschrift (VwV) gibt Schulverweigerern einen klaren Handlungsrahmen auf interventiver Ebene vor. Hier gäbe es unter Umständen Verbesserungsmöglichkeiten in der Kommunikation zwischen den beteiligten Akteur/-innen und Ebenen. Andererseits sind Akteur/-innen, wie von der Schulsozialarbeit noch nicht erfasst und müssten zeitgemäß in diese VwV integriert werden. Außerdem erschien es den Teilnehmenden ratsam im Rahmen der Neufassung der Verordnung für den Gemeindlichen Vollzugsdienst (GVDVO), diesen Themenbereich als sachliche Zuständigkeit zu erfassen. Es soll eine Handreichung zum Umgang mit Schulverweigernden erarbeitet werden um allen beteiligten Stellen - vom Lehrpersonal bis zur zuständigen Landkreisverwaltung - ihre Rolle, Aufgaben und Bedeutung zu veranschaulichen.
Da es sich bei Schulabsentismus um eine Sachlage handelt, die viel Potenzial für soziale Verwerfungen und hohe soziale Folgekosten bietet, ist hier auch intensiv über Präventionsstrategien nachzudenken. Diese sollten mittelfristig, insbesondere in erkannten, lokalen Problembereichen zur Entspannung der Lage beitragen. Dazu ist angedacht, dass sich eine landesweite Arbeitsgruppe zusammenfindet, die durch den Landespräventionsrat koordiniert wird. Dabei sollen Gedanken zu möglichen Handlungsansätzen gemacht und entsprechend praxisorientierte Lösungsszenarien entwickelt werden. Hier wird man auf eine valide Datenlage zum Phänomenbereich zurückgreifen müssen, um bedarfsgerechte Vorschläge zu entwickeln.

Die ersten Schritte auf dem Weg zu einem noch professionelleren Umgang in der Intervention und Entwicklung einer Präventionsstrategie sind mit der gelungenen Auftaktveranstaltung in Zwickau gemacht. Nun gilt es weitere Akteur/-innen zu identifizieren und gemeinsam konstruktiv voranzukommen.
Wer sich in diesem Prozess beteiligen möchte ist herzlich aufgerufen, sich bei hans.tuschling@smi.sachsen.de zu melden.

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