14.09.2023

3. ASSKomm-Fachtag

Am 14. September 2023 hat der 3. ASSKomm-Fachtag wieder im Flughafen Conference Center in Dresden in Zusammenarbeit mit dem Institut für Beratung, Begleitung und Bildung (B3) stattgefunden. 

Sie können sich gern die Bildergalerie, die Dokumentation mit allen Vorträgen und fünf ausgewählten Videos und die Plakate der Kommunen mit den Good-Practice-Projekten anschauen.

Die Evaluation ist noch bis zum 25. Oktober 2023 online.

 

Highlights des ASSKomm-Fachtages

Seit dem 25. Juli 2023 ist das Beteiligungsportal für die Anmeldungen online. Aus den insgesamt 18 Vorträgen möchten wir einige näher vorstellen:

  1. Eröffnungsvortrag »Sicherheitsanalysen als Last oder als Segen für die kommunale Prävention im Freistaat Sachsen?« von Dr. Jan Lorenz Wilhelm und Dr. Katharina Mohring, wissenschaftliche Mitarbeiter an der Universität Potsdam

Ein Gewinn für die Praxis entsteht dann, wenn Sicherheitsanalysen als gemeinsamer Prozess mit mehreren Schritten und Dimensionen verstanden wird. Wissen wird dann nicht „einfach nur“ transferiert. Vielmehr hängt ein Lernprozess in besonderem Maße davon ab, wie eine Sicherheitsanalyse mit den lokalen Wissenspraktiken, Routinen und Bedenken der Beteiligten abgeglichen und in Einklang gebracht wird.

  1. Vortrag »Präventive Strategien zum Schutz von kommunalen Amts- und Mandatspersonen vor Einschüchterung, Hetze« von Leitendem Kriminaldirektor Dirk Münster vom Landeskriminalamt Sachsen
    Nicht erst seit dem Jahr 2015 werden Politiker in diesem Land, insbesondere im Bereich der Kommunalpolitik, mit Hassmails, Drohungen, Gewalt konfrontiert, mittlerweile mit steigender Tendenz.

Anhand der aktuellen Lage zeigt das Landeskriminalamt Sachsen Möglichkeiten zur Unterstützung einer ungestörten Ausübung von Mandaten auf, z. B. durch Schutzaufträge für Amts- und Mandatsträger.

  1. Vortrag »Cybersicherheit für Kommunen« von Dipl-Ing. Jörg Steinig, Referatsleiter »Informations- und Cybersicherheit, Kritische Infrastruktur« bei der Sächsischen Staatskanzlei

Nahezu täglich ist deutschlandweit eine Kommune von einer Cyberattacke betroffen, kann die Verwaltungsdienstleistungen für Bürger und Bürgerinnen sowie Unternehmen nur noch eingeschränkt erbringen. Wie kann der Freistaat Sachsen, wie kann das Notfallteam SAX.CERT die kommunale Familie vor Cyberangriffen schützen? Was ist zu tun, wenn man als sächsische Kommune selbst betroffen ist?

  1. Vortrag »Gewalt im öffentlichen Raum – Zusammenarbeit Polizei und Kommune am Beispiel der Besonderen Aufbauorganisation (BAO) Iuventus« von Polizeipräsident Lutz Rodig von der Polizeidirektion Dresden

Für die Bekämpfung von "Gewalt im öffentlichen Raum" erreicht man mit ausschließlich polizeilichen Mitteln bestenfalls eine Verdrängung.

Mit der BAO Iuventus (bearbeitet Jugendkriminalität) hat die Dresdner Polizei zwar strukturell eine Ermittlungseinheit gebildet. Ihr Konzept ist aber viel breiter - i. S. eines Netzwerkes mit externen Partnern (u. a. Jugendamt) - angelegt und (be)lebt dadurch den ganzheitlichen Ansatz.

  1. Vortrag »Sozialraumorientierung im Bevölkerungsschutz – Soziale Anpassung in Krisen und Katastrophen« von Dr. Bo Tackenberg, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Bergischen Universität Wuppertal, Fachgebiet Bevölkerungsschutz, Katastrophenhilfe und Objektsicherheit

    Im Vortrag wird ein erster Prototyp eines interaktiven Dashboards vorgestellt, mit dem Akteur:innen des Bevölkerungsschutzes soziale Unterstützung vor dem Hintergrund unterschiedlicher sozialräumlicher Bedingungen prognostizieren können, um limitierte Ressourcen im Ereignisfall besser zu priorisieren sowie ereignisunabhängig am Auf- und Ausbau sozialer Infrastrukturen im Sozialraum mitzuwirken.
     
  2. Vortrag »Hass und Hetze gegen Amtspersonen – Beobachtung aus dem Kommunalen Monitoring« von Kirsten Eberspach

    Der Forschungsverbund MOTRA wird unter Externes und Sonstiges vorgestellt.
     
  3. Abschlussvortrag »Sicherheitsgefühl und seine Ursachen: Aktuelle Befunde aus Sachsen« von Dr. Christoph Meißelbach, vom Sächsischen Institut für Polizei- und Sicherheitsforschung

Studien zeigen immer wieder, dass das Sicherheitsempfinden nur schwach mit der tatsächlichen Kriminalitätsbelastung zusammenhängt und andere Faktoren das Sicherheitsgefühl stärker prägen. Der Vortrag geht der Frage nach, wie es um das Sicherheitsgefühl im Freistaat steht und welche Ursachengefüge dahinter liegen. Grundlage ist eine aktuelle repräsentative Bevölkerungsbefragung des SIPS in Sachsen.

Weitere Vorträge kurz genannt:

Vor der Mittagspause können Sie aus verschiedenen Vorträge auswählen, z. B.

  • Bürgerbeteiligung und Bürgerdialoge in Kommunen mit Dr. Cathleen Bochmann von der Aktion Zivilcourage e. V.
  • Gewalt im öffentlichen Raum – Herausforderungen und Lösungsansätze – Zusammenarbeit Polizei und Kommune mit Lutz Rodig von der Polizeidirektion Dresden

Am Nachmittag kann u. a. aus diesen Vorträgen und Workshops gewählt werden:

  • Interkommunale Zusammenarbeit in Sachsen Vortrag von Peter Schulenkorf (beim Sächsischen Städte- und Gemeindetag)
  • Extremismus gemeinsam begegnen durch Johannes Enke von der AG Extremismus
  • Voraussetzungen zur Videoüberwachung im öffentlichen Raum durch die Landesdirektion Sachsen und das Sächsische Staatsministerium des Innern

 

 

 

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